Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie ist eine der ältesten Therapien, die medizingeschichtlich überliefert ist. Seit über 2000 Jahren gehört sie in der Naturheilkunde zu den sogenannten ausleitenden Verfahren.

Es gibt unter den vielen Blutegelarten nur zwei, die in der Medizin verwendet werden:
Hirudo medicinalis und Hirudo vetbana. Als sogenannte Fertigarzneimittel werden sie in speziellen Farmen für ebendiese medizinischen Zwecke gezüchtet und unterliegen strengen Qualitäts- und Hygienebestimmungen.

Ich beziehe meine Egel ausschließlich aus deutschen Zuchtbetrieben!

Die Wirkung der Blutegeltherapie
Der Biss des Blutegels erzeugt einerseits einen lokalen Aderlass und bringt andererseits zugleich die im Speichel des Egels zahlreich vorhandenen Wirkstoffe in die Blutbahn des Patienten.

Diese Wirkstoffe sind wertvolle Bestandteile der Therapie, da sie in ihrer Kombination einzigartig sind. So hat der Biss des Egels eine blutgerinnungshemmende, antientzündliche, durchblutungsfördernde, antibiotische sowie diuretische (harnausscheidende) Wirkung und kann dementsprechend in der Therapie verschiedenster Erkrankungen eingesetzt werden.

Indikationen/ Erkrankungen, bei denen die Blutegeltherapie zum Einsatz kommt sind:

  • venöse Stauungen
  • Krampfadern (Varikosis)
  • oberflächliche Venenentzündungen (Thrombophlebitis)
  • Besenreiser
  • Hämorrhoiden
  • Arthrose (Daumen, Hüfte, Knie, Sprunggelenk)
  • rheumatische Erkrankungen (rheumatoide Arthritis, Fibromyalgiesyndrom)
    Epicondylitis lateralis (Tennisellenbogen)
  • vertebragene Schmerzsyndrome (LWS- Syndrom, SIG- Syndrom, HWS- Syndrom)
  • Tinnitus
  • Hörsturz
  • Otitis Media
  • periphere Durchblutungsstörungen
  • Abszess
  • Hämatom
  • Herpes Zoster

Kontraindikationen/ wann ist eine Blutegeltherapie nicht geeignet:

  • Blutarmut (Anämie)
  • Einnahme von blutverdünnenden
  • Medikamenten (z.B. Marcumar)
  • Blutgerinnungsstörung
  • Schwangerschaft
  • akute Infektionskrankheiten
  • Wundheilungsstörung
  • überschießendes Narbengewebe
  • Immunsuppression (Chemotherapie, Cortison)
  • Allergie gegen Wespengift und Fremdeiweiß
  • HIV- Infektion
  • chronische Magenschleimhautentzündung mit Geschwüren
  • Diabetes mellitus
  • schwerwiegende Organerkrankungen
  • drei Tage vor oder nach einer OP (auch Zahnextraktion)

Wie ist der Ablauf einer Blutegelbehandlung?
In einem vorab durchgeführten Aufklärungsgespräch werden wir gemeinsam herausfinden, ob die Blutegelbehandlung das geeignete Therapieverfahren für dich ist. Wir besprechen dann die benötigte Anzahl der Egel (meist 3-5), sowie die Durchführung der Behandlung. Ich kläre dich über die korrekte Nachsorge und eventuelle Nebenwirkungen auf. Nachdem du mir deine Einwilligung zur Blutegeltherapie gegeben hast, suchen wir einen Termin, der dir anschließend genügend Freiraum zur Erholung bietet, da du dich in jedem Fall nach der Behandlung mindestens 24 Stunden schonen solltest.

Am Tag des vereinbarten Termins cremst du dich bitte nicht ein und verzichtest auf Parfüm. Solltest du Raucher sein, wäre es toll, wenn du an dem Tag auf Zigaretten verzichten könntest.

Warum das alles?
Blutegel sind sehr sensible Tiere, die stark auf Gerüche reagieren. Mit anderen Worten:

Mögen sie den Geruch des „Futters“ nicht, beißen sie nicht „an“.

Plane auch genügend Zeit für den Termin ein, da das Anlegen der kleinen Sauger zwischen fünf und zwanzig min. beanspruchen kann, der eigentliche Saugprozess aber auch schon mal anderthalb bis zwei Stunden dauert. Ist der Egel satt, lässt er sich einfach fallen. Der Saugvorgang darf nicht gewaltsam unterbrochen werden, da ansonsten möglicherweise die zarten Zähnchen abbrechen und in der Wunde verbleiben und eine Entzündung verursachen. Sind alle Egel abgefallen, versorge ich die Wunde mit einem sterilen Verband.

Die entsprechende Extremität sollte an dem Tag besonders geschont werden. Nach einigen Stunden ist fast immer ein Verbandswechsel nötig, da die Wunden zwar sehr klein sind, aber bis zu 24 Stunden mehr oder weniger stark nachbluten. Das dafür benötige Verbandsmaterial gebe ich dir mit.

An dieser Stelle möchte ich betonen, dass das Nachbluten ein wichtiger Bestandteil der Blutegeltherapie ist und dich auf keinen Fall ängstigen muss. Sollten aber doch Unsicherheiten oder Fragen nach der Behandlung auftauchen, bin ich jederzeit telefonisch für dich erreichbar.

Am Tag nach der Behandlung kommst du bitte zur Wundkontrolle in die Praxis.

Bei dem in der Regel unkomplizierten Behandlungsverlauf erfolgt die letzte Kontrolle dann nach sieben bis zehn Tagen.

Bei akuten Erkrankungen reicht oft eine Behandlung, bei chronischen Beschwerden empfiehlt es sich, die Behandlung nach einigen Wochen zu wiederholen.

Tut die Blutegelbehandlung weh?
Da der Egel in der freien Natur bestrebt ist, bei seinem „Beißopfer“ nicht aufzufallen, sondert er mit seinem Sekret einen leicht betäubenden Wirkstoff aus, der die Bissstelle unempfindlicher macht. Der Biss ist mit dem Stich einer Mücke vergleichbar. Häufig bemerken die Patienten anschließend ein feines Ziehen.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

  • ein lokaler Schmerz zu Beginn der Behandlung
  • Juckreiz in den Tagen nach der Behandlung
  • Kreislaufprobleme
  • Wundheilungsstörung
  • Allergie
  • Narbenbildung

Kosten der Blutegeltherapie
Obwohl die Blutegeltherapie hervorragende Erfolge zu verzeichnen hat, ist sie keine gesetzliche Kassenleistung und als gesetzlich Versicherter musst du die Kosten leider selbst tragen. Private Kassen und Zusatzversicherungen für den Heilpraktiker übernehmen dagegen oftmals einen großen Teil der Kosten. Bitte erkundige dich gegebenenfalls bei deinem Versicherer.

Kosten für das Erstgespräch: 45,00 Euro

Kosten für die Blutegeltherapie: 130,00 Euro
Dies beinhaltet die Kosten für Verbandsmaterialien und den Zeitaufwand für die Nachsorge), Heilmittelkosten sind nicht inbegriffen.

13,00 Euro pro Blutegel

Versandkosten und eventuelle Rücksendung ins „Rentnerbecken“, ca. 20,00 Euro